02.11.2013 Aufrufe

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

63256 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 181<br />

Inhalt des Satzes vom Gr<strong>und</strong>e. Denn dieser, in seinen<br />

verschiedenen Gestalten, bezeichnet die allgemeine<br />

Form aller unserer <strong>Vorstellung</strong>en <strong>und</strong> Erkenntnisse.<br />

Alle Erklärung ist Zurückführung auf ihn. Nachweisung<br />

im einzelnen Fall des durch ihn überhaupt ausgedrückten<br />

Zusammenhangs der <strong>Vorstellung</strong>en. Er ist<br />

sonach das Princip aller Erklärung <strong>und</strong> daher nicht<br />

selbst einer Erklärung fähig, noch ihrer bedürftig, da<br />

jede ihn schon voraussetzt <strong>und</strong> nur durch ihn Bedeutung<br />

erhält. Nun hat aber keine seiner Gestalten einen<br />

Vorzug vor der andern: er ist gleich gewiß <strong>und</strong> unbeweisbar<br />

<strong>als</strong> Satz vom Gr<strong>und</strong>e des Seyns, oder des<br />

Werdens, oder des Handelns, oder des Erkennens.<br />

Das Verhältniß des Gr<strong>und</strong>es zur Folge ist, in der<br />

einen wie in der andern seiner Gestalten, ein nothwendiges,<br />

ja es ist überhaupt der Ursprung, wie die alleinige<br />

Bedeutung, des Begriffs der Nothwendigkeit. Es<br />

giebt keine andere Nothwendigkeit, <strong>als</strong> die der Folge,<br />

wenn der Gr<strong>und</strong> gegeben ist, <strong>und</strong> es giebt keinen<br />

Gr<strong>und</strong>, der nicht Nothwendigkeit der Folge herbeiführte.<br />

So sicher <strong>als</strong>o aus dem in den Prämissen gegebenen<br />

Erkenntnißgr<strong>und</strong>e die im Schlußsatze ausgesprochene<br />

Folge fließt, so sicher bedingt der Seynsgr<strong>und</strong><br />

im Raum seine Folge im Raum: habe ich das<br />

Verhältniß dieser Beiden anschaulich erkannt, so ist<br />

diese Gewißheit eben so groß, wie irgend eine logische.<br />

Ausdruck eines solchen Verhältnisses ist aber<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!