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Die Welt als Wille und Vorstellung

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65368 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2293<br />

In der zuerst genannten Schrift finden wir, Bd. I, S.<br />

166, in jener Rücksicht folgendes Resultat ausgesprochen:<br />

»Der kirchlichen Ansicht zufolge, – wie bei den<br />

kanonischen Kirchenvätern, in den Synodal- <strong>und</strong> den<br />

päpstlichen Belehrungen <strong>und</strong> in unzähligen Schriften<br />

rechtgläubiger Katholiken zu lesen, – wird die immerwährende<br />

Keuschheit eine göttliche, himmlische, englische<br />

Tugend genannt <strong>und</strong> die Erwerbung der göttlichen<br />

Gnadenhülfe dazu vom ernsten Bitten um dieselbe<br />

abhängig gemacht. – Daß diese Augustinische<br />

Lehre sich bei Canisius <strong>und</strong> im Tridentinum <strong>als</strong><br />

immer gleicher Kirchenglaube ausgesprochen findet,<br />

haben wir bereits nachgewiesen. Daß sie aber bis auf<br />

den heutigen Tag <strong>als</strong> Glaubenslehre festgehalten worden,<br />

dafür mag das Juniheft, 1831, der Zeitschrift<br />

›Der Katholik‹ hinreichendes Zeugniß ablegen: daselbst,<br />

S. 263, heißt es: ›Im Katholicismus erscheint<br />

die Beobachtung einer ewigen Keuschheit, um Gotteswillen,<br />

an sich <strong>als</strong> das höchste Verdienst des Menschen.<br />

<strong>Die</strong> Ansicht, daß die Beobachtung der beständigen<br />

Keuschheit <strong>als</strong> Selbstzweck den Menschen heilige<br />

<strong>und</strong> erhöhe, ist, wie hievon jeder unterrichtete<br />

Katholik die Ueberzeugung hat, in dem Christenthum,<br />

seinem Geist <strong>und</strong> seiner ausdrücklichen Vorschrift<br />

nach, tief gegründet. Das Tridentinum hat allen möglichen<br />

Zweifel hierüber abgeschnitten‹ – – – Es muß<br />

allerdings von jedem Unbefangenen zugestanden wer-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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