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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63375 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 300<br />

bestimmte Stufe der Objektivation des <strong>Wille</strong>ns. – Der<br />

dadurch entstandene Metallkalk verbinde sich nun mit<br />

einer Säure: ein Salz entsteht, Krystalle schießen an:<br />

sie sind die Erscheinung einer andern Idee, die selbst<br />

wieder ganz unergründlich ist, während der Eintritt<br />

ihrer Erscheinung von jenen Bedingungen abhieng,<br />

welche die Aetiologie anzugeben weiß. <strong>Die</strong> Krystalle<br />

verwittern, vermischen sich mit andern Stoffen, eine<br />

Vegetation erhebt sich aus ihnen: eine neue <strong>Wille</strong>nserscheinung:<br />

– <strong>und</strong> so ließe sich ins Unendliche die<br />

nämliche beharrende Materie verfolgen, <strong>und</strong> zusehn,<br />

wie bald diese, bald jene Naturkraft ein Recht auf sie<br />

gewinnt <strong>und</strong> es unausbleiblich ergreift, um hervorzutreten<br />

<strong>und</strong> ihr Wesen zu offenbaren. <strong>Die</strong> Bestimmung<br />

dieses Rechts, den Punkt in der Zeit <strong>und</strong> dem Raume,<br />

wo es gültig wird, giebt das Gesetz der Kausalität an;<br />

aber auch nur bis dahin geht die auf dasselbe gegründete<br />

Erklärung. <strong>Die</strong> Kraft selbst ist Erscheinung des<br />

<strong>Wille</strong>ns <strong>und</strong> <strong>als</strong> solche nicht den Gestaltungen des<br />

Satzes vom Gr<strong>und</strong>e unterworfen, d.h. gr<strong>und</strong>los. Sie<br />

liegt außer aller Zeit, ist allgegenwärtig <strong>und</strong> scheint<br />

gleichsam beständig auf den Eintritt der Umstände zu<br />

harren, unter denen sie hervortreten <strong>und</strong> sich einer bestimmten<br />

Materie, mit Verdrängung der bis dahin<br />

diese beherrschenden Kräfte, bemächtigen kann. Alle<br />

Zeit ist nur für ihre Erscheinung da, ihr selbst ohne<br />

Bedeutung: Jahrtausende schlummern die chemischen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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