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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63387 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 312<br />

eines Thieres, oder des Menschen, wäre demnach,<br />

philosophisch betrachtet, nicht Darstellung einer eigenen<br />

Idee, d.h. nicht selbst unmittelbar Objektität des<br />

<strong>Wille</strong>ns, auf einer bestimmten hohem Stufe; sondern<br />

in ihm erschienen nur jene Ideen, welche in der Elektricität,<br />

im Chemismus, im Mechanismus den <strong>Wille</strong>n<br />

objektiviren: der Organismus wäre daher aus dem Zusammentreffen<br />

dieser Kräfte so zufällig zusammengeblasen,<br />

wie die Gestalten von Menschen <strong>und</strong> Thieren<br />

aus Wolken oder Stalaktiten, daher an sich weiter<br />

nicht interessant. – Wir werden indessen sogleich<br />

sehn, inwiefern dennoch jene Anwendung physischer<br />

<strong>und</strong> chemischer Erklärungsarten auf den Organismus<br />

innerhalb gewisser Gränzen gestattet <strong>und</strong> brauchbar<br />

seyn möchte; indem ich darlegen werde, daß die Lebenskraft<br />

die Kräfte der unorganischen Natur allerdings<br />

benutzt <strong>und</strong> gebraucht, jedoch keineswegs aus<br />

ihnen besteht; so wenig wie der Schmidt aus Hammer<br />

<strong>und</strong> Ambos. Daher wird nie auch nur das so höchst<br />

einfache Pflanzenleben aus ihnen, etwan aus der<br />

Haarröhrchenkraft <strong>und</strong> der Endosmose, erklärt werden<br />

können, geschweige das thierische Leben. Folgende<br />

Betrachtung bahnt uns den Weg zu jener ziemlich<br />

schwierigen Erörterung.<br />

Es ist zwar, allem Gesagten zufolge, eine Verirrung<br />

der Naturwissenschaft, wenn sie die höheren Stufen<br />

der Objektität des <strong>Wille</strong>ns zurückführen will auf nie-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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