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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63153 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 78<br />

Fenster des Zimmers <strong>und</strong> Baumgipfel hinter diesen erschienen:<br />

darüber hatte er jedesmal große Verw<strong>und</strong>erung<br />

<strong>und</strong> Freude, <strong>und</strong> wurde nicht müde, es mit Erstaunen<br />

anzusehn; weil er diese ganz unmittelbare<br />

Kausalität der Spiegelung nicht verstand.<br />

Wie bei den Menschen die Grade der Schärfe des<br />

Verstandes sehr verschieden sind, so sind sie zwischen<br />

den verschiedenen Thiergattungen es wohl noch<br />

mehr. Bei allen, selbst denen, welche der Pflanze am<br />

nächsten stehn, ist doch so viel Verstand da, <strong>als</strong> zum<br />

Uebergang von der Wirkung im unmittelbaren Objekt<br />

zum vermittelten <strong>als</strong> Ursache, <strong>als</strong>o zur Anschauung,<br />

zur Apprehension eines Objekts, hinreicht: denn diese<br />

eben macht sie zu Thieren, indem sie ihnen die Möglichkeit<br />

giebt einer Bewegung nach Motiven <strong>und</strong> dadurch<br />

des Aufsuchens, wenigstens Ergreifens der<br />

Nahrung; statt daß die Pflanzen nur Bewegung auf<br />

Reize haben, deren unmittelbare Einwirkung sie abwarten<br />

müssen, oder verschmachten, nicht ihnen<br />

nachgehn, oder sie ergreifen können. In den vollkommensten<br />

Thieren bew<strong>und</strong>ern wir ihre große Sagacität:<br />

so beim H<strong>und</strong>e, Elephanten, Affen, beim Fuchse, dessen<br />

Klugheit Büffon so meisterhaft geschildert hat.<br />

An diesen allerklügsten Thieren können wir ziemlich<br />

genau abmessen, wie viel der Verstand ohne Beihülfe<br />

der Vernunft, d.h. der abstrakten Erkenntniß in Begriffen,<br />

vermag: an uns selbst können wir <strong>Die</strong>ses<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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