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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63661 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 586<br />

vorhergehenden in nothwendiger Beziehung steht <strong>und</strong><br />

daher zunächst nur ihn <strong>als</strong> dem Leser erinnerlich voraussetzt,<br />

wie es der Fall ist bei allen Philosophien, die<br />

bloß aus einer Reihe von Folgerungen bestehn; sondern<br />

daß jeder Theil des ganzen Werks jedem andern<br />

verwandt ist <strong>und</strong> ihn voraussetzt, weshalb verlangt<br />

wird, daß dem Leser nicht nur das zunächst Vorhergegangene,<br />

sondern auch jedes Frühere erinnerlich sei,<br />

so daß er es an das jedesmal Gegenwärtige, soviel<br />

Anderes auch dazwischen steht, zu knüpfen vermag;<br />

eine Zumuthung, die auch Plato, durch die vielverschlungenen<br />

Irrgänge seiner Dialogen, welche erst<br />

nach langen Episoden den Hauptgedanken, eben dadurch<br />

nun aufgeklärter, wiederaufnehmen, seinem<br />

Leser gemacht hat. Bei uns ist diese Zumuthung nothwendig,<br />

da die Zerlegung unsers einen <strong>und</strong> einzigen<br />

Gedankens in viele Betrachtungen, zwar zur Mittheilung<br />

das einzige Mittel, dem Gedanken selbst aber<br />

nicht eine wesentliche, sondern nur eine künstliche<br />

Form ist. – Zur Erleichterung der Darstellung <strong>und</strong><br />

ihrer Auffassung dient die Sonderung von vier Hauptgesichtspunkten,<br />

in vier Büchern, <strong>und</strong> die sorgfältigste<br />

Verknüpfung des Verwandten <strong>und</strong> Homogenen:<br />

dennoch läßt der Stoff eine Fortschreitung in gerader<br />

Linie, dergleichen die historische ist, durchaus nicht<br />

zu, sondern macht eine mehr verschlungene Darstellung<br />

<strong>und</strong> eben diese ein wiederholtes Studium des<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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