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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64744 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1669<br />

zweiten Kapitel, daß Empedokles sogar die Sexualität<br />

der Pflanzen erkannt hatte; welches Aristoteles denn<br />

ebenfalls bekrittelt, <strong>und</strong> seinen Mangel an eigentlicher<br />

Sachkenntniß hinter allgemeine Principien verbirgt,<br />

wie dieses, daß die Pflanzen nicht beide Geschlechter<br />

im Verein haben könnten, da sie sonst vollkommener,<br />

<strong>als</strong> die Thiere seyn würden. – Durch ein ganz analoges<br />

Verfahren hat er das richtige astronomische <strong>Welt</strong>system<br />

der Pythagoreer verdrängt <strong>und</strong> durch seine absurden<br />

Gr<strong>und</strong>principien, die er besonders in den Büchern<br />

de coelo darlegt, das System des Ptolemäos<br />

veranlaßt, wodurch die Menschheit einer bereits gef<strong>und</strong>enen<br />

Wahrheit, von höchster Wichtigkeit, wieder<br />

auf fast 2000 Jahre verlustig ward.<br />

Aber den Ausspruch eines vortrefflichen Biologen<br />

unserer Zeit, der genau mit meiner Lehre übereinstimmt,<br />

kann ich mich nicht entbrechen herzusetzen.<br />

G. R. Treviranus ist es, der in seinem Werke »Ueber<br />

die Erscheinungen <strong>und</strong> Gesetze des organischen Lebens«,<br />

1832, Bd. 2, Abth. 1, S. 49, Folgendes sagt:<br />

»Es läßt sich aber eine Form des Lebens denken,<br />

wobei die Wirkung des Aeußeren auf das Innere<br />

bloße Gefühle von Lust <strong>und</strong> Unlust, <strong>und</strong> in deren<br />

Folge Begehrungen veranlaßt. Eine solche ist das<br />

Pflanzenleben. In den höheren Formen des thierischen<br />

Lebens wird das Aeußere <strong>als</strong> etwas Objektives<br />

empf<strong>und</strong>en.« Treviranus spricht hier aus reiner <strong>und</strong><br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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