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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64213 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1138<br />

Das Subjekt.<br />

<strong>Die</strong>se unendliche Zeit, welche zu durchleben du dich<br />

rühmst, ist, wie der unendliche Raum, den du füllst,<br />

bloß in meiner <strong>Vorstellung</strong> vorhanden, ja, ist bloße<br />

Form meiner <strong>Vorstellung</strong>, die ich fertig in mir trage,<br />

<strong>und</strong> in der du dich darstellst, die dich aufnimmt, wodurch<br />

du allererst dabist. <strong>Die</strong> Vernichtung aber, mit<br />

der du mir drohest, trifft nicht mich; sonst wärst du<br />

mit vernichtet: vielmehr trifft sie bloß das Individuum,<br />

welches auf kurze Zeit mein Träger ist <strong>und</strong> von<br />

mir vorgestellt wird, wie alles Andere.<br />

<strong>Die</strong> Materie.<br />

Und wenn ich dir dies zugestehe <strong>und</strong> darauf eingehe,<br />

dein Daseyn, welches doch an das dieser vergänglichen<br />

Individuen unzertrennlich geknüpft ist, <strong>als</strong> ein<br />

für sich bestehendes zu betrachten; so bleibt es dennoch<br />

von dem meinigen abhängig. Denn du bist Subjekt<br />

nur sofern du ein Objekt hast: <strong>und</strong> dieses Objekt<br />

bin ich. Ich bin dessen Kern <strong>und</strong> Gehalt, das Bleibende<br />

darin, welches es zusammenhält <strong>und</strong> ohne welches<br />

es so unzusammenhängend wäre <strong>und</strong> so wesenlos ver-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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