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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63338 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 263<br />

unmittelbare Erkenntniß des Wesens an sich der<br />

Dinge auch auf die Pflanzen übertragen, deren sämmtliche<br />

Bewegungen auf Reize erfolgen, da die Abwesenheit<br />

der Erkenntniß <strong>und</strong> der durch diese bedingten<br />

Bewegung auf Motive allein den wesentlichen Unterschied<br />

zwischen Thier <strong>und</strong> Pflanze ausmacht. Wir<br />

werden <strong>als</strong>o was für die <strong>Vorstellung</strong> <strong>als</strong> Pflanze, <strong>als</strong><br />

bloße Vegetation, blind treibende Kraft erscheint, seinem<br />

Wesen an sich nach, für <strong>Wille</strong>n ansprechen <strong>und</strong><br />

für eben Das erkennen, was die Basis unserer eigenen<br />

Erscheinung ausmacht, wie sie sich in unserm Thun<br />

<strong>und</strong> auch schon im ganzen Daseyn unsers Leibes<br />

selbst ausspricht.<br />

Es bleibt uns nur noch der letzte Schritt zu thun<br />

übrig, die Ausdehnung unserer Betrachtungsweise<br />

auch auf alle jene Kräfte, welche in der Natur nach<br />

allgemeinen, unveränderlichen Gesetzen wirken,<br />

denen gemäß die Bewegungen aller der Körper erfolgen,<br />

welche, ganz ohne Organe, für den Reiz keine<br />

Empfänglichkeit <strong>und</strong> für das Motiv keine Erkenntniß<br />

haben. Wir müssen <strong>als</strong>o den Schlüssel zum Verständniß<br />

des Wesens an sich der Dinge, welchen uns die<br />

unmittelbare Erkenntniß unsers eigenen Wesens allein<br />

geben konnte, auch an diese Erscheinungen der unorganischen<br />

<strong>Welt</strong> legen, die von allen im weitesten Abstande<br />

von uns stehn. – Wenn wir sie nun mit forschendem<br />

Blicke betrachten, wenn wir den gewalti-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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