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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64095 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1020<br />

durch sodann, sehr inkonsequent, das Ding an sich<br />

bei ihnen wegfällt. – Durch die unrechte Stelle <strong>und</strong><br />

die ihr gemäße umgehende Ableitung, welche die<br />

Darstellung des Dinges an sich bei Kant erhalten hat,<br />

ist auch der ganze Begriff desselben verfälscht worden.<br />

Denn, durch Nachforschung einer unbedingten<br />

Ursache gef<strong>und</strong>en, tritt hier der <strong>Wille</strong>, oder das Ding<br />

an sich, zur Erscheinung in das Verhältniß der Ursache<br />

zur Wirkung. <strong>Die</strong>ses Verhältniß findet aber nur<br />

innerhalb der Erscheinung Statt, setzt diese daher<br />

schon voraus <strong>und</strong> kann nicht sie selbst mit dem verbinden,<br />

was außer ihr liegt <strong>und</strong> toto genere von ihr<br />

verschieden ist.<br />

Ferner wird der vorgesetzte Zweck, die Auflösung<br />

der dritten Antinomie, durch die Entscheidung, daß<br />

beide Theile, jeder in einem andern Sinne, Recht<br />

haben, gar nicht erreicht. Denn sowohl Thesis <strong>als</strong> Antithesis<br />

reden keineswegs vom Dinge an sich, sondern<br />

durchaus von der Erscheinung, der objektiven <strong>Welt</strong>,<br />

der <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong>. <strong>Die</strong>se <strong>und</strong> durchaus nichts<br />

Anderes ist es, von der die Thesis durch das aufgezeigte<br />

Sophisma darthun will, daß sie unbedingte Ursachen<br />

enthalte, <strong>und</strong> diese auch ist es, von der die Antithesis<br />

dasselbe, mit Recht, leugnet. Daher ist die<br />

ganze zur Rechtfertigung der Thesis hier gegebene<br />

Darstellung von der transscendentalen Freiheit des<br />

<strong>Wille</strong>ns, sofern er Ding an sich ist, so vortrefflich an<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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