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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64741 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1666<br />

nur die zurückgelassene Spur seines momentanen<br />

Strebens sei, daß er überhaupt, <strong>als</strong> das wahre <strong>und</strong> einzige<br />

automaton, im eigentlichen Sinne des Worts,<br />

auch allen Kräften der unorganischen Natur zum<br />

Gr<strong>und</strong>e liege, in allen ihren mannigfaltigen Erscheinungen<br />

spiele, wirke, ihren Gesetzen die Macht verleihe,<br />

<strong>und</strong> selbst in der rohesten Masse sich noch <strong>als</strong><br />

Schwere zu erkennen gebe; – diese Einsicht ist der<br />

zweite Schritt in jener Gr<strong>und</strong>erkenntniß, <strong>und</strong> schon<br />

durch eine fernere Reflexion vermittelt. Das gröbste<br />

aller Mißverständnisse aber wäre es, zu meinen, daß<br />

es sich hiebei nur um ein Wort handle, eine unbekannte<br />

Größe damit zu bezeichnen: vielmehr ist es die<br />

re<strong>als</strong>te aller Realerkenntnisse, welche hier zur Sprache<br />

gebracht wird. Denn es ist die Zurückführung<br />

jenes unserer unmittelbaren Erkenntniß ganz Unzugänglichen,<br />

daher uns im Wesentlichen Fremden <strong>und</strong><br />

Unbekannten, welches wir mit dem Worte Naturkraft<br />

bezeichnen, auf das uns am genauesten <strong>und</strong> intimsten<br />

Bekannte, welches jedoch nur in unserm eigenen<br />

Wesen uns unmittelbar zugänglich ist; daher es von<br />

diesem aus auf die andern Erscheinungen übertragen<br />

werden muß. Es ist die Einsicht, daß das Innere <strong>und</strong><br />

Ursprüngliche in allen, wenn gleich noch so verschiedenartigen<br />

Veränderungen <strong>und</strong> Bewegungen der Körper,<br />

dem Wesen nach, identisch ist; daß wir jedoch<br />

nur eine Gelegenheit haben, es näher <strong>und</strong> unmittelbar<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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