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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64370 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1295<br />

mit einer ihr sehr heterogenen, gemeinen Außenwelt,<br />

der sie weder ausweichen, noch sich selbst aufgeben<br />

kann; daher sie, zur Vermittelung, versucht, ihre eigene<br />

Ansicht <strong>und</strong> jene Außenwelt durch die selben Begriffe<br />

zu denken, welche hiedurch eine doppelte, bald<br />

auf dieser bald auf der andern Seite liegende Inkongruenz<br />

zu dem dadurch gedachten Realen erhalten,<br />

wodurch der Eindruck des absichtlich Lächerlichen,<br />

<strong>als</strong>o des Scherzes entsteht, hinter welchem jedoch der<br />

tiefste Ernst versteckt ist <strong>und</strong> durchscheint. Fängt die<br />

Ironie mit ernster Miene an <strong>und</strong> endigt mit lächelnder,<br />

so hält der Humor es umgekehrt. Als ein Beispiel von<br />

diesem kann schon der oben angeführte Ausdruck des<br />

Merkutio gelten. Desgleichen im Hamlet: Polonius:<br />

»Gnädigster Herr, ich will ehrerbietigst Abschied von<br />

Ihnen nehmen. – Hamlet: Sie können nichts von mir<br />

nehmen, was ich williger hergäbe; – ausgenommen<br />

mein Leben, ausgenommen mein Leben, ausgenommen<br />

mein Leben.« – Sodann, vor der Aufführung des<br />

Schauspiels bei Hofe, sagt Hamlet zur Ophelia: »Was<br />

sollte ein Mensch Anderes thun, <strong>als</strong> lustig seyn? Denn<br />

seht nur, wie vergnügt meine Mutter aussieht, <strong>und</strong><br />

mein Vater ist doch erst vor zwei St<strong>und</strong>en gestorben.<br />

– Ophelia: Vor zwei Mal zwei Monaten, gnädigster<br />

Herr. – Hamlet: So lang ist's her?! Ei, da mag der<br />

Teufel noch schwarz gehn! ich will mir ein munteres<br />

Kleid machen lassen.« – Ferner auch in Jean Pauls<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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