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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64644 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1569<br />

hirn ist. Montaigne erzählt von sich, daß er stets ein<br />

Langschläfer gewesen, einen großen Theil seines Lebens<br />

verschlafen habe <strong>und</strong> noch im hohem Alter acht<br />

bis neun St<strong>und</strong>en in Einem Zuge schlafe (Liv. III, ch.<br />

13). Auch von Cartesius wird uns berichtet, daß er<br />

viel geschlafen habe (Baillet, Vie de Descartes, 1693,<br />

p. 288). Kant hatte sich zum Schlaf sieben St<strong>und</strong>en<br />

ausgesetzt: aber damit auszukommen wurde ihm so<br />

schwer, daß er seinem Bedienten befohlen hatte, ihn<br />

wider <strong>Wille</strong>n <strong>und</strong> ohne auf seine Gegenreden zu<br />

hören, zur bestimmten Zeit zum Aufstehn zu zwingen<br />

(Jachmann, Immanuel Kant, S. 162). Denn je vollkommener<br />

wach Einer ist, d.h. je klarer <strong>und</strong> aufgeweckter<br />

sein Bewußtsein, desto größer ist für ihn die<br />

Nothwendigkeit des Schlafes, <strong>als</strong>o desto tiefer <strong>und</strong><br />

länger schläft er. Vieles Denken, oder angestrengte<br />

Kopfarbeit wird demnach das Bedürfniß des Schlafes<br />

vermehren. Daß auch fortgesetzte Muskelanstrengung<br />

schläfrig macht, ist daraus zu erklären, daß bei dieser<br />

das Gehirn fortdauernd, mittelst der medulla oblongata,<br />

des Rückenmarks <strong>und</strong> der motorischen Nerven,<br />

den Muskeln den Reiz ertheilt, der auf ihre Irritabilität<br />

wirkt, dasselbe <strong>als</strong>o dadurch seine Kraft erschöpft:<br />

die Ermüdung, welche wir in Armen <strong>und</strong> Beinen spüren,<br />

hat demnach ihren eigentlichen Sitz im Gehirn;<br />

eben wie der Schmerz, den eben diese Theile fühlen,<br />

eigentlich im Gehirn empf<strong>und</strong>en wird: denn es verhält<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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