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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64001 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 926<br />

reinen Verstand möglich ist. Nachdem nun diese,<br />

eben wie viele von ihr ganz verschiedene (z.B. die<br />

Unterordnung höchst abstrakter Begriffe), in abstracto<br />

durch Subjekt <strong>und</strong> Prädikat ausgedrückt worden,<br />

hat man die bloßen Begriffsverhältnisse wieder auf<br />

die anschauliche Erkenntniß zurück übertragen, <strong>und</strong><br />

gemeint, das Subjekt <strong>und</strong> Prädikat des Urtheils müsse<br />

in der Anschauung ein eigenes, besonderes Korrelat<br />

haben, Substanz <strong>und</strong> Accidenz. Aber ich werde weiter<br />

unten deutlich machen, daß der Begriff Substanz keinen<br />

andern wahren Inhalt hat, <strong>als</strong> den des Begriffs<br />

Materie. Accidenzien aber sind ganz gleichbedeutend<br />

mit Wirkungsarten, so daß die vermeinte Erkenntniß<br />

von Substanz <strong>und</strong> Accidenz noch immer die des reinen<br />

Verstandes von Ursache <strong>und</strong> Wirkung ist. Wie<br />

aber eigentlich die <strong>Vorstellung</strong> der Materie entsteht,<br />

ist theils in unserm ersten Buch, § 4, <strong>und</strong> noch faßlicher<br />

in der Abhandlung »Ueber den Satz vom Gr<strong>und</strong>e«,<br />

am Schluß des § 21, S. 77, erörtert; theils werden<br />

wir es noch näher sehn, bei der Untersuchung des<br />

Gr<strong>und</strong>satzes, daß die Substanz beharrt.<br />

c) <strong>Die</strong> disjunktiven Urtheile entspringen aus dem<br />

Denkgesetz des ausgeschlossenen Dritten, welches<br />

eine metalogische Wahrheit ist: sie sind daher ganz<br />

das Eigenthum der reinen Vernunft, <strong>und</strong> haben nicht<br />

im Verstande ihren Ursprung. <strong>Die</strong> Ableitung der Kategorie<br />

der Gemeinschaft oder Wechselwirkung aus<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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