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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64549 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1474<br />

ganz <strong>und</strong> ohne Rückhalt in die Erkenntniß übergehn<br />

kann, noch viel weniger aber irgend ein Reales sich a<br />

priori konstruiren läßt, wie ein Mathematisches. Also<br />

ist die empirische Unerforschlichkeit aller Naturwesen<br />

ein Beleg a posteriori der Idealität <strong>und</strong> bloßen Erscheinungswirklichkeit<br />

ihres empirischen Daseyns.<br />

<strong>Die</strong>sem allen zufolge wird man auf dem Wege der<br />

objektiven Erkenntniß, mithin von der <strong>Vorstellung</strong><br />

ausgehend, nie über die <strong>Vorstellung</strong>, d.i. die Erscheinung,<br />

hinausgelangen, wird <strong>als</strong>o bei der Außenseite<br />

der Dinge stehn bleiben, nie aber in ihr Inneres dringen<br />

<strong>und</strong> erforschen können, was sie an sich selbst,<br />

d.h. für sich selbst, seyn mögen. So weit stimme ich<br />

mit Kant überein. Nun aber habe ich, <strong>als</strong> Gegengewicht<br />

dieser Wahrheit, jene andere hervorgehoben,<br />

daß wir nicht bloß das erkennende Subjekt sind, sondern<br />

andererseits auch selbst zu den erkennenden<br />

Wesen gehören, selbst das Ding an sich sind; daß<br />

mithin zu jenem selbst-eigenen <strong>und</strong> inneren Wesen<br />

der Dinge, bis zu welchem wir von außen nicht dringen<br />

können, uns ein Weg von innen offen steht,<br />

gleichsam ein unterirdischer Gang, eine geheime Verbindung,<br />

die uns, wie durch Verrath, mit Einem Male<br />

in die Festung versetzt, welche durch Angriff von<br />

außen zu nehmen unmöglich war. – Das Ding an sich<br />

kann, eben <strong>als</strong> solches, nur ganz unmittelbar ins Bewußtseyn<br />

kommen, nämlich dadurch, daß es selbst<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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