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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64819 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1744<br />

Ostéologie comparée so ausführlich dargelegte Homologie<br />

im Skelett, zunächst der Mammalien <strong>und</strong> im<br />

weitem Sinn aller Wirbelthiere, beruht, vermöge welcher<br />

z.B. alle Säugethiere sieben H<strong>als</strong>wirbel haben,<br />

jeder Knochen der menschlichen Hand <strong>und</strong> Arm sein<br />

Analogen in der Schwimmflosse des Wallfisches findet,<br />

der Schädel des Vogels im Ei gerade so viel Knochen<br />

hat, wie der des menschlichen Fötus u.s.w. <strong>Die</strong>s<br />

Alles nämlich deutet auf ein von der Teleologie unabhängiges<br />

Princip, welches jedoch das F<strong>und</strong>ament ist,<br />

auf welchem sie baut, oder der zum voraus gegebene<br />

Stoff zu ihren Werken, <strong>und</strong> eben Das, was Geoffroy<br />

Saint-Hilaire <strong>als</strong> das »anatomische Element« dargelegt<br />

hat. Es ist die unité de plan, der Ur-Gr<strong>und</strong>-Typus<br />

der obern Thierwelt, gleichsam die willkürlich gewählte<br />

Tonart, aus welcher die Natur hier spielt.<br />

Den Unterschied zwischen der wirkenden Ursache<br />

(causa efficiens) <strong>und</strong> der Endursache (causa finalis)<br />

hat schon Aristoteles (De part. anim., I, 1) richtig bezeichnet<br />

in den Worten: Dyo tropoi tês aitias, to hou<br />

heneka kai to ex anankês, kai dei legontas tynchanein<br />

malista men amphoin. (Duo sunt causae modi:<br />

alter cujus gratia, et alter e necessitate; ac potissimum<br />

utrumque eruere oportet.) <strong>Die</strong> wirkende Ursache<br />

ist die, wodurch etwas ist, die Endursache, die,<br />

weshalb es ist: die zu erklärende Erscheinung hat, in<br />

der Zeit, jene hinter sich, diese vor sich. Bloß bei den<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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