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Die Welt als Wille und Vorstellung

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65124 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2049<br />

gethan <strong>und</strong> nachgewiesen, daß, wenn wir, um in das<br />

Innere der Dinge zu dringen, das nur mittelbar <strong>und</strong><br />

von außen Gegebene verlassend, die einzige Erscheinung,<br />

in deren Wesen uns eine unmittelbare Einsicht<br />

von innen zugänglich ist, festhalten, wir in dieser <strong>als</strong><br />

das Letzte <strong>und</strong> den Kern der Realität ganz entschieden<br />

den <strong>Wille</strong>n finden, in welchem wir daher das Ding an<br />

sich insofern erkennen, <strong>als</strong> es hier nicht mehr den<br />

Raum, aber doch noch die Zeit zur Form hat, mithin<br />

eigentlich nur in seiner unmittelbarsten Manifestation<br />

<strong>und</strong> daher mit dem Vorbehalt, daß diese Erkenntniß<br />

desselben noch keine erschöpfende <strong>und</strong> ganz adäquate<br />

sei. In diesem Sinne <strong>als</strong>o halten wir auch hier den Begriff<br />

des <strong>Wille</strong>ns <strong>als</strong> des Dinges an sich fest.<br />

Auf den Menschen, <strong>als</strong> Erscheinung in der Zeit, ist<br />

der Begriff des Aufhörens allerdings anwendbar <strong>und</strong><br />

die empirische Erkenntniß legt unverhohlen den Tod<br />

<strong>als</strong> das Ende dieses zeitlichen Daseyns dar. Das Ende<br />

der Person ist eben so real, wie es ihr Anfang war,<br />

<strong>und</strong> in eben dem Sinne, wie wir vor der Geburt nicht<br />

waren, werden wir nach dem Tode nicht mehr seyn.<br />

Jedoch kann durch den Tod nicht mehr aufgehoben<br />

werden, <strong>als</strong> durch die Geburt gesetzt war; <strong>als</strong>o nicht<br />

Das, wodurch die Geburt allererst möglich geworden.<br />

In diesem Sinne ist natus et denatus ein schöner Ausdruck.<br />

– Nun aber liefert die gesammte empirische Erkenntniß<br />

bloße Erscheinungen: nur diese daher wer-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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