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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64250 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1175<br />

derlegung Hume's gewidmet sind, Kants, der schon<br />

vor siebzig Jahren die Sache ins Reine gebracht hat,<br />

gar keine Erwähnung geschieht. Wäre das Lateinische<br />

die ausschließliche Sprache der Wissenschaft geblieben;<br />

so würde dergleichen nicht vorkommen. Trotz<br />

der im Ganzen richtigen Auseinandersetzung Browns<br />

hat in England eine Modifikation jener von Maine de<br />

Biran aufgestellten Lehre vom empirischen Ursprung<br />

der Gr<strong>und</strong>erkenntniß des Kausalverhältnisses dennoch<br />

Eingang gef<strong>und</strong>en; da sie nicht ohne einige Scheinbarkeit<br />

ist. Es ist diese, daß wir das Gesetz der Kausalität<br />

abstrahirten aus der empirisch wahrgenommenen<br />

Einwirkung unsers eigenen Leibes auf andere<br />

Körper. Schon Hume hatte sie widerlegt. Ich aber<br />

habe die Unstatthaftigkeit derselben in meiner Schrift<br />

»Ueber den <strong>Wille</strong>n in der Natur« dargethan, daraus<br />

daß, damit wir sowohl unsern eigenen, <strong>als</strong> die andern<br />

Körper objektiv in räumlicher Anschauung wahrnehmen,<br />

die Erkenntniß der Kausalität, weil sie Bedingung<br />

solcher Anschauung ist, bereits daseyn muß.<br />

Wirklich liegt eben in der Nothwendigkeit eines von<br />

der, empirisch allein gegebenen, Sinnesempfindung<br />

zur Ursache derselben zu machenden Ueberganges,<br />

damit es zur Anschauung der Außenwelt komme, der<br />

einzige ächte Beweisgr<strong>und</strong> davon, daß das Gesetz der<br />

Kausalität vor aller Erfahrung uns bewußt ist. Daher<br />

habe ich diesen Beweis dem Kantischen substituirt,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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