02.11.2013 Aufrufe

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

63974 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 899<br />

Logik zu bleiben. Hiemit hängt wieder ein anderer<br />

Fehler Kants zusammen: daß er für die richtig erkannte<br />

Apriorität des Kausalitätsgesetzes den allein gültigen<br />

Beweis, nämlich den aus der Möglichkeit der objektiven<br />

empirischen Anschauung selbst, zu führen<br />

mir überlassen hat, <strong>und</strong> statt dessen einen offenbar<br />

f<strong>als</strong>chen giebt, wie ich dies schon in meiner Abhandlung<br />

über den Satz vom Gr<strong>und</strong>e, § 23, dargethan<br />

habe. – Aus Obigem ist klar, daß Kants »Gegenstand<br />

der <strong>Vorstellung</strong>« (2) zusammengesetzt ist aus Dem,<br />

was er theils der <strong>Vorstellung</strong> (1), theils dem Ding an<br />

sich (3) geraubt hat. Wenn wirklich die Erfahrung nur<br />

dadurch zu Stande käme, daß unser Verstand zwölf<br />

verschiedene Funktionen anwendete, um durch eben<br />

so viele Begriffe a priori die Gegenstände, welche<br />

vorher bloß angeschaut wurden, zu denken; so müßte<br />

jedes wirkliche Ding <strong>als</strong> solches eine Menge Bestimmungen<br />

haben, welche <strong>als</strong> a priori gegeben, sich,<br />

eben wie Raum <strong>und</strong> Zeit, schlechterdings nicht wegdenken<br />

ließen, sondern ganz wesentlich zum Daseyn<br />

des Dinges gehörten, jedoch nicht abzuleiten wären<br />

aus den Eigenschaften des Raumes <strong>und</strong> der Zeit. Aber<br />

nur eine einzige dergleichen Bestimmung ist anzutreffen:<br />

die der Kausalität. Auf dieser beruht die Materialität,<br />

da das Wesen der Materie im Wirken besteht<br />

<strong>und</strong> sie durch <strong>und</strong> durch Kausalität ist (siehe Bd. II,<br />

Kap. 4). Materialität aber ist es allein, die das reale<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!