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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63189 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 114<br />

passend <strong>Vorstellung</strong>en von <strong>Vorstellung</strong>en zu nennen.<br />

Der Satz vom Gr<strong>und</strong>e hat hier ebenfalls eine eigene<br />

Gestalt, <strong>und</strong> wie diejenige, unter welcher er in einer<br />

Klasse von <strong>Vorstellung</strong>en herrscht, auch eigentlich<br />

immer das ganze Wesen dieser Klasse, sofern sie<br />

<strong>Vorstellung</strong>en sind, ausmacht <strong>und</strong> erschöpft, so daß,<br />

wie wir gesehn haben, die Zeit durch <strong>und</strong> durch Succession<br />

<strong>und</strong> sonst nichts, der Raum durch <strong>und</strong> durch<br />

Lage <strong>und</strong> sonst nichts, die Materie durch <strong>und</strong> durch<br />

Kausalität <strong>und</strong> sonst nichts ist; so besteht auch das<br />

ganze Wesen der Begriffe, oder der Klasse der abstrakten<br />

<strong>Vorstellung</strong>en, allein in der Relation, welche<br />

in ihnen der Satz vom Gr<strong>und</strong>e ausdrückt: <strong>und</strong> da diese<br />

die Beziehung auf den Erkenntnißgr<strong>und</strong> ist, so hat die<br />

abstrakte <strong>Vorstellung</strong> ihr ganzes Wesen einzig <strong>und</strong> allein<br />

in ihrer Beziehung auf eine andere <strong>Vorstellung</strong>,<br />

welche ihr Erkenntnißgr<strong>und</strong> ist. <strong>Die</strong>se kann nun zwar<br />

wieder zunächst ein Begriff, oder abstrakte <strong>Vorstellung</strong><br />

seyn, <strong>und</strong> sogar auch dieser wieder nur einen<br />

eben solchen abstrakten Erkenntnißgr<strong>und</strong> haben; aber<br />

nicht so ins Unendliche: sondern zuletzt muß die<br />

Reihe der Erkenntnißgründe mit einem Begriff schließen,<br />

der seinen Gr<strong>und</strong> in der anschaulichen Erkenntniß<br />

hat. Denn die ganze <strong>Welt</strong> der Reflexion ruht auf<br />

der anschaulichen <strong>als</strong> ihrem Gr<strong>und</strong>e des Erkennens.<br />

Daher hat die Klasse der abstrakten <strong>Vorstellung</strong>en<br />

von den andern das Unterscheidende, daß in diesen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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