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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63493 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 418<br />

te, nicht wir selbst gegenwärtig wären: dann werden<br />

wir, des leidigen Selbst entledigt, <strong>als</strong> reines Subjekt<br />

des Erkennens mit jenen Objekten völlig Eins, <strong>und</strong> so<br />

fremd unsere Noth ihnen ist, so fremd ist sie, in solchen<br />

Augenblicken, uns selbst. <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong><br />

ist dann allein noch übrig, <strong>und</strong> die <strong>Welt</strong> <strong>als</strong><br />

<strong>Wille</strong> ist verschw<strong>und</strong>en.<br />

Durch alle diese Betrachtungen wünsche ich deutlich<br />

gemacht zu haben, welcher Art <strong>und</strong> wie groß der<br />

Antheil sei, den am ästhetischen Wohlgefallen die<br />

subjektive Bedingung desselben hat, nämlich die Befreiung<br />

des Erkennens vom <strong>Die</strong>nste des <strong>Wille</strong>ns, das<br />

Vergessen seines Selbst <strong>als</strong> Individuums <strong>und</strong> die Erhöhung<br />

des Bewußtseins zum reinen, willenlosen,<br />

zeitlosen, von allen Relationen unabhängigen Subjekt<br />

des Erkennens. Mit dieser subjektiven Seite der ästhetischen<br />

Beschauung tritt <strong>als</strong> nothwendiges Korrelat<br />

immer zugleich die objektive Seite derselben ein, die<br />

intuitive Auffassung der Platonischen Idee. Bevor wir<br />

uns aber zur nähern Betrachtung dieser <strong>und</strong> zu den<br />

Leistungen der Kunst in Beziehung auf dieselbe wenden,<br />

ist es zweckmäßiger, noch etwas bei der subjektiven<br />

Seite des ästhetischen Wohlgefallens zu verweilen,<br />

um deren Betrachtung durch die Erörterung des<br />

von ihr allein abhängigen <strong>und</strong> durch eine Modifikation<br />

derselben entstehenden Eindrucks des Erhabenen<br />

zu vollenden. Danach wird unsere Untersuchung des<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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