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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63384 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 309<br />

Umständen, gemäß einem Naturgesetze, nachgewiesen<br />

wäre. Dennoch bleibt ein Naturgesetz bloß die der<br />

Natur abgemerkte Regel, nach der sie, unter bestimmten<br />

Umständen, sobald diese eintreten, jedesmal verfährt:<br />

daher kann man allerdings das Naturgesetz definiren<br />

<strong>als</strong> eine allgemein ausgesprochene Thatsache,<br />

un fait généralisé, wonach denn eine vollständige<br />

Darlegung aller Naturgesetze doch nur ein kompletes<br />

Thatsachenregister wäre. – <strong>Die</strong> Betrachtung der gesammten<br />

Natur wird sodann durch die Morphologie<br />

vollendet, welche alle bleibenden Gestalten der organischen<br />

Natur aufzählt, vergleicht <strong>und</strong> ordnet: über<br />

die Ursache des Eintritts der einzelnen Wesen hat sie<br />

wenig zu sagen, da solche bei allen die Zeugung ist,<br />

deren Theorie für sich geht, <strong>und</strong> in seltenen Fällen die<br />

generatio aequivoca. Zu dieser letztem gehört aber,<br />

streng genommen, auch die Art, wie alle niedrigen<br />

Stufen der Objektität des <strong>Wille</strong>ns, <strong>als</strong>o die physischen<br />

<strong>und</strong> chemischen Erscheinungen, im Einzelnen hervortreten,<br />

<strong>und</strong> die Angabe der Bedingungen zu diesem<br />

Hervortreten ist eben jene Aufgabe der Aetiologie.<br />

<strong>Die</strong> Philosophie hingegen betrachtet überall, <strong>als</strong>o<br />

auch in der Natur, nur das Allgemeine: die ursprünglichen<br />

Kräfte selbst sind hier ihr Gegenstand, <strong>und</strong> sie<br />

erkennt in ihnen die verschiedenen Stufen der Objektivation<br />

des <strong>Wille</strong>ns, der das innere Wesen, das Ansich<br />

dieser <strong>Welt</strong> ist, welche sie, wenn sie von jenem<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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