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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63353 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 278<br />

ausgehend, aus ihnen die seltener <strong>und</strong> nur unter kombinirten<br />

Umständen wirkenden (z.B. chemische Qualität,<br />

Elektricität, Magnetismus) erklären, zuletzt aus<br />

diesen wieder den Organismus <strong>und</strong> das Leben der<br />

Thiere, ja des Menschen Erkennen <strong>und</strong> Wollen verstehn<br />

würde. Man fügte sich stillschweigend darin,<br />

von lauter qualitates occultae auszugehn, deren Aufhellung<br />

ganz aufgegeben wurde, da man über ihnen<br />

zu bauen, nicht sie zu unterwühlen vorhatte. Dergleichen<br />

kann, wie gesagt, nicht gelingen. Aber abgesehn<br />

davon, so stände solches Gebäude immer in der Luft.<br />

Was helfen Erklärungen, die zuletzt auf ein eben so<br />

Unbekanntes, <strong>als</strong> das erste Problem war, zurückführen?<br />

Versteht man aber am Ende vom innern Wesen<br />

jener allgemeinen Naturkräfte mehr, <strong>als</strong> vom innern<br />

Wesen eines Thieres? Ist nicht eines so unerforscht,<br />

wie das andere? Unergründlich, weil es gr<strong>und</strong>los, weil<br />

es der Inhalt, das Was der Erscheinung ist, das nie auf<br />

ihre Form, auf das Wie, auf den Satz vom Gr<strong>und</strong>e,<br />

zurückgeführt werden kann. Wir aber, die wir hier<br />

nicht Aetiologie, sondern Philosophie, d.i. nicht relative,<br />

sondern unbedingte Erkenntniß vom Wesen der<br />

<strong>Welt</strong> beabsichtigen, schlagen den entgegengesetzten<br />

Weg ein <strong>und</strong> gehn von Dem, was uns unmittelbar,<br />

was uns am vollständigsten bekannt <strong>und</strong> ganz <strong>und</strong> gar<br />

vertraut ist, was uns am nächsten liegt, aus, um Das<br />

zu verstehn, was uns nur entfernt, einseitig <strong>und</strong> mittel-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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