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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64004 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 929<br />

tung des Satzes vom Gr<strong>und</strong>e ist <strong>und</strong> daher nicht weiter<br />

zu erklären; weil eben der Satz vom Gr<strong>und</strong>e das<br />

Princip aller Erklärung <strong>und</strong> aller Nothwendigkeit ist.<br />

Hieraus ist klar, daß das Ursach- <strong>und</strong> Wirkungseyn in<br />

genauer Verbindung <strong>und</strong> nothwendiger Beziehung auf<br />

die Zeitfolge steht. Nur sofern der Zustand A in der<br />

Zeit dem Zustande B vorhergeht, ihre Succession aber<br />

eine nothwendige <strong>und</strong> keine zufällige, d.h. kein bloßes<br />

Folgen, sondern ein Erfolgen ist; – nur insofern<br />

ist der Zustand A Ursache <strong>und</strong> der Zustand B Wirkung.<br />

Der Begriff Wechselwirkung enthält aber <strong>Die</strong>s,<br />

daß beide Ursache <strong>und</strong> beide Wirkung von einander<br />

sind: dies heißt aber eben so viel, <strong>als</strong> daß jeder von<br />

beiden der frühere <strong>und</strong> aber auch der spätere ist: <strong>als</strong>o<br />

ein Ungedanke. Denn daß beide Zustände zugleich<br />

seien, <strong>und</strong> zwar nothwendig zugleich, läßt sich nicht<br />

annehmen: weil sie <strong>als</strong> nothwendig zusammengehörend<br />

<strong>und</strong> zugleich seiend, nur einen Zustand ausmachen,<br />

zu dessen Beharren zwar die bleibende Anwesenheit<br />

aller seiner Bestimmungen erfordert wird, wo<br />

denn aber gar nicht mehr von Veränderung <strong>und</strong> Kausalität,<br />

sondern von Dauer <strong>und</strong> Ruhe die Rede ist <strong>und</strong><br />

weiter nichts gesagt wird, <strong>als</strong> daß wenn eine Bestimmung<br />

des ganzen Zustandes geändert wird, der hiedurch<br />

entstandene neue Zustand nicht von Bestand<br />

seyn kann, sondern Ursache der Aenderung auch aller<br />

übrigen Bestimmungen des ersten Zustandes wird,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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