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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64125 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1050<br />

Genus bestimmt hätte, zur Erklärung der beiden Species<br />

geschritten wäre, nachweisend, wie die eine <strong>und</strong><br />

selbe Vernunft sich auf zwei so verschiedene Weisen<br />

äußert <strong>und</strong> doch, durch Beibehaltung des Hauptcharakters,<br />

sich <strong>als</strong> die selbe beurk<strong>und</strong>et. Allein von dem<br />

allen findet sich nichts. Wie ungenügend, schwankend<br />

<strong>und</strong> disharmonirend die Erklärungen sind, die er in<br />

der Kritik der reinen Vernunft von dem Vermögen,<br />

welches er kritisiert, hin <strong>und</strong> wieder beiläufig giebt,<br />

habe ich bereits nachgewiesen. <strong>Die</strong> praktische Vernunft<br />

findet sich schon in der Kritik der reinen Vernunft<br />

unangemeldet ein <strong>und</strong> steht nachher, in der ihr<br />

eigens gewidmeten Kritik, <strong>als</strong> ausgemachte Sache da,<br />

ohne weitere Rechenschaft <strong>und</strong> ohne daß der mit<br />

Füßen getretene Sprachgebrauch aller Zeiten <strong>und</strong> Völker,<br />

oder die Begriffsbestimmungen der größten früheren<br />

Philosophen ihre Stimmen erheben dürfen. Im<br />

Ganzen kann man aus den einzelnen Stellen abnehmen,<br />

daß Kants Meinung dahin geht: das Erkennen<br />

von Principien a priori sei wesentlicher Charakter der<br />

Vernunft: da nun die Erkenntniß der ethischen Bedeutsamkeit<br />

des Handelns nicht empirischen Ursprungs<br />

ist; so ist auch sie ein principium a priori<br />

<strong>und</strong> stammt demnach aus der Vernunft, die dann insofern<br />

praktisch ist. – Ueber die Unrichtigkeit jener Erklärung<br />

der Vernunft habe ich schon genugsam geredet.<br />

Aber auch hievon abgesehn, wie oberflächlich<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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