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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64013 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 938<br />

seinem Kausalverhältniß zu dem Uebrigen, <strong>als</strong>o von<br />

seiner Nothwendigkeit <strong>und</strong> Zufälligkeit; so befaßt<br />

diese Art von Erkenntniß der Begriff des Wirklichen,<br />

bei welchem man nur die Wirkung betrachtet, ohne<br />

sich nach der Ursache umzusehn, in Beziehung auf<br />

welche man sie sonst nothwendig, in Beziehung auf<br />

alles Uebrige zufällig nennen müßte. <strong>Die</strong>ses Alles beruht<br />

zuletzt darauf, daß die Modalität des Unheils<br />

nicht sowohl die objektive Beschaffenheit der Dinge,<br />

<strong>als</strong> das Verhältniß unserer Erkenntniß zu derselben<br />

bezeichnet. Da aber in der Natur Jedes aus einer Ursache<br />

hervorgeht; so ist jedes Wirkliche auch nothwendig;<br />

aber wieder auch nur sofern es zu dieser Zeit, an<br />

diesem Ort ist: denn allein darauf erstreckt sich die<br />

Bestimmung durch das Gesetz der Kausalität. Verlassen<br />

wir aber die anschauliche Natur <strong>und</strong> gehn über<br />

zum abstrakten Denken; so können wir, in der Reflexion,<br />

alle Naturgesetze, die uns theils a priori, theils<br />

erst a posteriori bekannt sind, uns vorstellen, <strong>und</strong><br />

diese abstrakte <strong>Vorstellung</strong> enthält Alles, was in der<br />

Natur zu irgend einer Zeit, an irgend einem Ort ist,<br />

aber mit Abstraktion von jedem bestimmten Ort <strong>und</strong><br />

Zeit: <strong>und</strong> damit eben, durch solche Reflexion, sind<br />

wir ins weite Reich der Möglichkeit getreten. Was<br />

aber sogar auch hier keine Stelle findet, ist das Unmögliche.<br />

Es ist offenbar, daß Möglichkeit <strong>und</strong> Unmöglichkeit<br />

nur für die Reflexion, für die abstrakte<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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