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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64216 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1141<br />

Kapitel 2.<br />

Zur Lehre von der anschauenden, oder<br />

Verstandes-Erkenntniß<br />

Bei aller transscendentalen Idealität behält die objektive<br />

<strong>Welt</strong> empirische Realität: das Objekt ist zwar<br />

nicht Ding an sich; aber es ist <strong>als</strong> empirisches Objekt<br />

real. Zwar ist der Raum nur in meinem Kopf; aber<br />

empirisch ist mein Kopf im Raum. Das Kausalitätsgesetz<br />

kann zwar nimmermehr dienen, den Idealismus<br />

zu beseitigen, indem es nämlich zwischen den Dingen<br />

an sich <strong>und</strong> unserer Erkenntniß von ihnen eine Brücke<br />

bildete <strong>und</strong> sonach der in Folge seiner Anwendung<br />

sich darstellenden <strong>Welt</strong> absolute Realität zusicherte:<br />

allein <strong>Die</strong>s hebt keineswegs das Kausalverhältniß der<br />

Objekte unter einander, <strong>als</strong>o auch nicht das auf, welches<br />

zwischen dem eigenen Leibe jedes Erkennenden<br />

<strong>und</strong> den übrigen materiellen Objekten unstreitig Statt<br />

hat. Aber das Kausalitätsgesetz verbindet bloß die Erscheinungen,<br />

führt hingegen nicht über sie hinaus.<br />

Wir sind <strong>und</strong> bleiben mit demselben in der <strong>Welt</strong> der<br />

Objekte, d.h. der Erscheinungen, <strong>als</strong>o eigentlich der<br />

<strong>Vorstellung</strong>en. Jedoch bleibt das Ganze einer solchen<br />

Erfahrungswelt zunächst durch die Erkenntniß eines<br />

Subjekts überhaupt, <strong>als</strong> nothwendige Voraussetzung<br />

derselben, <strong>und</strong> sodann durch die speciellen Formen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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