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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64240 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1165<br />

nebst der ihr bisweilen folgenden, in einer besondern<br />

Erhabenheit der Stimmung bestehenden Nachwirkung.<br />

<strong>Die</strong> in kombinirten, rationalen Zahlenverhältnissen<br />

erfolgenden Schwingungen der Töne versetzen<br />

nämlich die Gehirnfibern selbst in gleiche Schwingungen.<br />

Hingegen wird aus der dem Hören ganz entgegengesetzten<br />

aktiven Natur des Sehns begreiflich,<br />

warum es kein Analogen der Musik für das Auge<br />

geben kann <strong>und</strong> das Farbenklavier ein lächerlicher<br />

Mißgriff war. Eben auch wegen der aktiven Natur des<br />

Gesichtssinnes ist er bei den verfolgenden Thieren,<br />

<strong>als</strong>o den Raubthieren, ausgezeichnet scharf, wie umgekehrt<br />

der passive Sinn, das Gehör, bei den verfolgten,<br />

den fliehenden, furchtsamen Thieren; damit es<br />

von selbst ihnen den herbeieilenden, oder heranschleichenden<br />

Verfolger zeitig verrathe.<br />

Wie wir im Gesicht den Sinn des Verstandes, im<br />

Gehör den der Vernunft erkannt haben, so könnte<br />

man den Geruch den Sinn des Gedächtnisses nennen;<br />

weil er unmittelbarer, <strong>als</strong> irgend etwas Anderes, den<br />

specifischen Eindruck eines Vorganges, oder einer<br />

Umgebung, selbst aus der fernsten Vergangenheit,<br />

uns zurückruft.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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