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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63163 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 88<br />

jektiven ausgeht, ein Objektives zum letzten Erklärungsgr<strong>und</strong>e<br />

nimmt, sei nun dieses die Materie, in<br />

abstracto, wie sie nur gedacht wird, oder die schon in<br />

die Form eingegangene, empirisch gegebene, <strong>als</strong>o der<br />

Stoff, etwan die chemischen Gr<strong>und</strong>stoffe, nebst ihren<br />

nächsten Verbindungen. Dergleichen nimmt er <strong>als</strong> an<br />

sich <strong>und</strong> absolut existirend, um daraus die organische<br />

Natur <strong>und</strong> zuletzt das erkennende Subjekt hervorgehn<br />

zu lassen <strong>und</strong> diese dadurch vollständig zu erklären; –<br />

während in Wahrheit alles Objektive, schon <strong>als</strong> solches,<br />

durch das erkennende Subjekt, mit den Formen<br />

seines Erkennens, auf mannigfaltige Weise bedingt ist<br />

<strong>und</strong> sie zur Voraussetzung hat, mithin ganz verschwindet,<br />

wenn man das Subjekt wegdenkt. Der Materialismus<br />

ist <strong>als</strong>o der Versuch, das uns unmittelbar<br />

Gegebene aus dem mittelbar Gegebenen zu erklären.<br />

Alles Objektive, Ausgedehnte, Wirkende, <strong>als</strong>o alles<br />

Materielle, welches der Materialismus für ein so solides<br />

F<strong>und</strong>ament seiner Erklärungen hält, daß eine Zurückführung<br />

darauf (zumal wenn sie zuletzt auf Stoß<br />

<strong>und</strong> Gegenstoß hinausliefe) nichts zu wünschen übrig<br />

lassen könne, – alles <strong>Die</strong>ses, sage ich, ist ein nur<br />

höchst mittelbar <strong>und</strong> bedingterweise Gegebenes, demnach<br />

nur relativ Vorhandenes: denn es ist durchgegangen<br />

durch die Maschinerie <strong>und</strong> Fabrikation des Gehirns<br />

<strong>und</strong> <strong>als</strong>o eingegangen in deren Formen, Zeit,<br />

Raum <strong>und</strong> Kausalität, vermöge welcher allererst es<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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