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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63969 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 894<br />

mal nur für die Anschauung <strong>und</strong> in ihr da: sie mag<br />

nun durch die Sinne, oder, bei seiner Abwesenheit,<br />

durch die Einbildungskraft vollzogen werden. Was<br />

hingegen gedacht wird, ist allemal ein allgemeiner,<br />

nicht anschaulicher Begriff, der allenfalls der Begriff<br />

von einem Gegenstande überhaupt seyn kann; aber<br />

nur mittelbar, mittelst der Begriffe, bezieht sich das<br />

Denken auf Gegenstände, <strong>als</strong> welche selbst allezeit<br />

anschaulich sind <strong>und</strong> bleiben. Denn unser Denken<br />

dient nicht dazu, den Anschauungen Realität zu verleihen:<br />

diese haben sie, soweit sie ihrer fähig sind<br />

(empirische Realität) durch sich selbst; sondern es<br />

dient, das Gemeinsame <strong>und</strong> die Resultate der Anschauungen<br />

zusammenzufassen, um sie aufbewahren<br />

<strong>und</strong> leichter handhaben zu können. Kant aber schreibt<br />

die Gegenstände selbst dem Denken zu, um dadurch<br />

die Erfahrung <strong>und</strong> die objektive <strong>Welt</strong> vom Verstande<br />

abhängig zu machen, ohne jedoch diesen ein Vermögen<br />

der Anschauung seyn zu lassen. In dieser Beziehung<br />

unterscheidet er allerdings das Anschauen vom<br />

Denken, macht aber die einzelnen Dinge zum Gegenstand<br />

theils der Anschauung, theils des Denkens.<br />

Wirklich aber sind sie nur Ersteres: unsere empirische<br />

Anschauung ist sofort objektiv; eben weil sie vom<br />

Kausalnexus ausgeht. Ihr Gegenstand sind unmittelbar<br />

die Dinge, nicht von diesen verschiedene <strong>Vorstellung</strong>en.<br />

<strong>Die</strong> einzelnen Dinge werden <strong>als</strong> solche ange-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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