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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63995 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 920<br />

Kant erklärt, diese Verschiedenheit entschleiere zwei<br />

gr<strong>und</strong>verschiedene Handlungen, Funktionen, Kategorien<br />

des reinen Verstandes, der eben durch dieselben a<br />

priori die Erfahrung bestimme.<br />

Man kann endlich auch einen Begriff gebrauchen,<br />

um mittelst desselben zu einer bestimmten, einzelnen,<br />

anschaulichen <strong>Vorstellung</strong>, aus welcher, <strong>und</strong> zugleich<br />

aus vielen andern, er selbst abgezogen ist, zu gelangen:<br />

welches durch das einzelne Urtheil geschieht.<br />

Ein solches Urtheil bezeichnet nur die Gränze der abstrakten<br />

Erkenntniß zur anschaulichen, zu welcher unmittelbar<br />

von ihm übergegangen wird: »<strong>Die</strong>ser Baum<br />

hier trägt Galläpfel.« – Kant hat denn auch daraus<br />

eine besondere Kategorie gemacht.<br />

Nach allem Vorhergehenden bedarf es hier weiter<br />

keiner Polemik.<br />

2) Auf gleiche Weise liegt die Qualität der Urtheile<br />

ganz innerhalb des Gebietes der Vernunft, <strong>und</strong> ist<br />

nicht eine Abschaltung irgend eines Gesetzes des die<br />

Anschauung möglich machenden Verstandes, d.h.<br />

giebt nicht Anweisung darauf. <strong>Die</strong> Natur der abstrakten<br />

Begriffe, welche eben das objektiv aufgefaßte<br />

Wesen der Vernunft selbst ist, bringt, wie ebenfalls<br />

im ersten Buche ausgeführt, die Möglichkeit mit sich,<br />

ihre Sphären zu vereinigen <strong>und</strong> zu trennen, <strong>und</strong> auf<br />

dieser Möglichkeit, <strong>als</strong> ihrer Voraussetzung, beruhen<br />

die allgemeinen Denkgesetze der Identität <strong>und</strong> des<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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