02.11.2013 Aufrufe

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

64861 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1786<br />

selbst gerade die Natur, auf der höchsten Stufe, zu<br />

welcher ihr Treiben sich hinaufarbeiten konnte, angekommen,<br />

nun vom Lichte der Erkenntniß, im Selbstbewußtseyn,<br />

unmittelbar getroffen wird. Hier zeigt<br />

sich uns der <strong>Wille</strong>, <strong>als</strong> ein von der <strong>Vorstellung</strong>, in der<br />

die Natur, zu allen ihren Ideen entfaltet, dastand, toto<br />

genere Verschiedenes, <strong>und</strong> giebt uns jetzt, mit Einem<br />

Schlage, den Aufschluß, der auf dem bloß objektiven<br />

Wege der <strong>Vorstellung</strong> nie zu finden war. Das Subjektive<br />

<strong>als</strong>o giebt hier den Schlüssel zur Auslegung des<br />

Objektiven.<br />

Um den oben, zur Charakteristik dieses Subjektiven,<br />

oder des <strong>Wille</strong>ns, dargelegten, überschwänglich<br />

starken Hang aller Thiere <strong>und</strong> Menschen, das Leben<br />

zu erhalten <strong>und</strong> möglichst lange fortzusetzen, <strong>als</strong> ein<br />

Ursprüngliches <strong>und</strong> Unbedingtes zu erkennen, ist<br />

noch erfordert, daß wir uns deutlich machen, daß derselbe<br />

keineswegs das Resultat irgend einer objektiven<br />

Erkenntniß vom Werthe des Lebens, sondern von<br />

aller Erkenntniß unabhängig sei; oder, mit andern<br />

Worten, daß jene Wesen nicht <strong>als</strong> von vorne gezogen,<br />

sondern <strong>als</strong> von hinten getrieben sich darstellen.<br />

Wenn man, in dieser Absicht, zuvörderst die unabsehbare<br />

Reihe der Thiere mustert, die endlose Mannigfaltigkeit<br />

ihrer Gestalten betrachtet, wie sie, nach<br />

Element <strong>und</strong> Lebensweise, stets anders modificirt sich<br />

darstellen, dabei zugleich die unerreichbare <strong>und</strong> in<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!