02.11.2013 Aufrufe

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

63749 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 674<br />

thos von der Proserpina, der die Rückkehr aus der<br />

Unterwelt noch möglich war, so lange sie die Früchte<br />

der Unterwelt nicht gekostet, die aber durch den<br />

Genuß des Granatapfels jener gänzlich anheimfällt.<br />

Aus Goethes unvergleichlicher Darstellung dieses<br />

Mythos spricht jener Sinn desselben sehr deutlich, besonders<br />

wann, sogleich nach dem Genuß des Granatapfels,<br />

plötzlich der unsichtbare Chor der Parzen einfällt:<br />

»Du bist unser!<br />

Nüchtern solltest wiederkehren:<br />

Und der Biß des Apfels macht dich unser!«<br />

Triumph der Empfindsamkeit, IV.<br />

Bemerkenswerth ist es, daß Klemens Alexandrinus<br />

(Strom., III, c. 15) die Sache durch das selbe Bild <strong>und</strong><br />

den selben Ausdruck bezeichnet: Hoi men eunouchisantes<br />

heautous apo pasês hamartias, dia tên basileian<br />

tôn ouranôn, makarioi houtoi eisin, hoi tou<br />

kosmou nêsteuontes. (Qui se castrarunt ab omni<br />

peccato, propter regnum coelorum, ii sunt beati, a<br />

m<strong>und</strong>o jejunantes.)<br />

Als die entschiedene, stärkste Bejahung des Lebens<br />

bestätigt sich der Geschlechtstrieb auch dadurch, daß<br />

er dem natürlichen Menschen, wie dem Thier, der<br />

letzte Zweck, das höchste Ziel seines Lebens ist.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!