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Die Welt als Wille und Vorstellung

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65377 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2302<br />

untergeordnete Rolle spielt, ja, fast ganz verschwindet,<br />

wodurch denn der Optimismus die Oberhand gewinnt<br />

<strong>und</strong> nur noch der Mythos vom Sündenfall, der<br />

ebenfalls (<strong>als</strong> Fabel von Meschian <strong>und</strong> Meschiane)<br />

aus dem Zend-Avesta stammt, <strong>als</strong> pessimistisches<br />

Element übrig bleibt, jedoch in Vergessenheit geräth,<br />

bis er, wie auch der Satan, vom Christenthum wieder<br />

aufgenommen wird. Inzwischen stammt Ormuzd<br />

selbst aus dem Brahmanismus, wiewohl aus einer<br />

niedrigen Region desselben: er ist nämlich kein Anderer,<br />

<strong>als</strong> Indra, jener untergeordnete, oft mit Menschen<br />

rivalisirende Gott des Firmaments <strong>und</strong> der Atmosphäre;<br />

wie dies sehr richtig nachgewiesen hat der vortreffliche<br />

I. J. Schmidt, in seiner Schrift »Ueber die Verwandtschaft<br />

der gnostisch-theosophischen Lehren mit<br />

den Religionen des Orients«. <strong>Die</strong>ser Indra-Ormuzd-<br />

Jehova mußte nachm<strong>als</strong> in das Christenthum, da es in<br />

Judäa entstand, übergehn, dessen kosmopolitischem<br />

Charakter zufolge er jedoch seine Eigennamen ablegte,<br />

um in der Landessprache jeder bekehrten Nation<br />

durch das Appellativum der durch ihn verdrängten<br />

übermenschlichen Individuen bezeichnet zu werden,<br />

<strong>als</strong> theos, Deus, welches vom Sanskrit Deva kommt<br />

(wovon auch devil, Teufel), oder bei den Gothisch-<br />

Germanischen Völkern durch das von Odin oder<br />

Wodan, Guodan, Godan stammende Wort God, Gott.<br />

Eben so nahm er, in dem gleichfalls aus dem Juden-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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