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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63297 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 222<br />

andern herbeiführt, <strong>und</strong> damit hat sie ihn erklärt <strong>und</strong><br />

das Ihrige gethan. Indessen thut sie im Gr<strong>und</strong>e nichts<br />

weiter, <strong>als</strong> daß sie die gesetzmäßige Ordnung, nach<br />

der die Zustände in Raum <strong>und</strong> Zeit eintreten, nachweist<br />

<strong>und</strong> für alle Fälle lehrt, welche Erscheinung zu<br />

dieser Zeit, an diesem Orte nothwendig eintreten muß:<br />

sie bestimmt ihnen <strong>als</strong>o die Stelle in Zeit <strong>und</strong> Raum,<br />

nach einem Gesetz, dessen bestimmten Inhalt die Erfahrung<br />

gelehrt hat, dessen allgemeine Form <strong>und</strong><br />

Nothwendigkeit jedoch unabhängig von ihr uns bewußt<br />

ist. Ueber das innere Wesen irgend einer jener<br />

Erscheinungen erhalten wir dadurch aber nicht den<br />

mindesten Aufschluß: dieses wird Naturkraft genannt<br />

<strong>und</strong> liegt außerhalb des Gebiets der ätiologischen Erklärung,<br />

welche die unwandelbare Konstanz des Eintritts<br />

der Aeußerung einer solchen Kraft, so oft die ihr<br />

bekannten Bedingungen dazu dasind, Naturgesetz<br />

nennt. <strong>Die</strong>ses Naturgesetz, diese Bedingungen, dieser<br />

Eintritt, in Bezug auf bestimmten Ort zu bestimmter<br />

Zeit, sind aber Alles was sie weiß <strong>und</strong> je wissen kann.<br />

<strong>Die</strong> Kraft selbst, die sich äußert, das innere Wesen<br />

der nach jenen Gesetzen eintretenden Erscheinungen,<br />

bleibt ihr ewig ein Geheimniß, ein ganz Fremdes <strong>und</strong><br />

Unbekanntes, sowohl bei der einfachsten, wie bei der<br />

komplicirtesten Erscheinung. Denn, wiewohl die Aetiologie<br />

bis jetzt ihren Zweck am vollkommensten in<br />

der Mechanik, am unvollkommensten in der Physiolo-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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