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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64758 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1683<br />

klärungshypothesen, über das nachweisbar Mechanische,<br />

wohin z.B. noch die Akustik gehört, hinaus,<br />

durchaus unberechtigt, <strong>und</strong> nimmermehr werde ich<br />

glauben, daß jem<strong>als</strong> auch nur die einfachste chemische<br />

Verbindung, oder auch die Verschiedenheit der<br />

drei Aggregationszustände sich wird mechanisch erklären<br />

lassen, viel weniger die Eigenschaften des<br />

Lichts, der Wärme <strong>und</strong> der Elektricität. <strong>Die</strong>se werden<br />

stets nur eine dynamische Erklärung zulassen, d.h.<br />

eine solche, welche die Erscheinung aus ursprünglichen<br />

Kräften erklärt, die von denen des Stoßes, Drukkes,<br />

der Schwere u.s.w. gänzlich verschieden <strong>und</strong><br />

daher höherer Art, d.h. deutlichere Objektivationen<br />

jenes <strong>Wille</strong>ns sind, der in allen Dingen zur Sichtbarkeit<br />

gelangt. Ich halte dafür, daß das Licht weder eine<br />

Emanation, noch eine Vibration ist: beide Ansichten<br />

sind der verwandt, welche die Durchsichtigkeit durch<br />

Poren erklärt, <strong>und</strong> deren offenbare F<strong>als</strong>chheit beweist,<br />

daß das Licht keinen mechanischen Gesetzen unterworfen<br />

ist. Um hievon die unmittelbarste Ueberzeugung<br />

zu erhalten, braucht man nur den Wirkungen<br />

eines Sturmwindes zuzusehn, der Alles beugt, umwirft<br />

<strong>und</strong> zerstreut, während dessen aber ein Lichtstrahl,<br />

aus einer Wolkenlücke herabschießend, so<br />

ganz unerschüttert <strong>und</strong> mehr <strong>als</strong> felsenfest dasteht,<br />

daß er recht unmittelbar zu erkennen giebt, er gehöre<br />

einer andern, <strong>als</strong> der mechanischen Ordnung der<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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