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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63334 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 259<br />

Ursache, die selbst keine ihrer Wirkung angemessene<br />

Gegenwirkung erleidet, <strong>und</strong> deren Intensität durchaus<br />

nicht dem Grade nach parallel geht mit der Intensität<br />

der Wirkung, welche daher nicht nach jener gemessen<br />

werden kann: vielmehr kann eine kleine Vermehrung<br />

des Reizes eine sehr große in der Wirkung veranlassen,<br />

oder auch umgekehrt die vorherige Wirkung ganz<br />

aufheben u.s.w. <strong>Die</strong>ser Art ist alle Wirkung auf organische<br />

Körper <strong>als</strong> solche: auf Reize <strong>als</strong>o, nicht auf<br />

bloße Ursachen, gehn alle eigentlich organischen <strong>und</strong><br />

vegetativen Veränderungen im thierischen Leibe vor.<br />

Der Reiz aber, wie überhaupt jede Ursache, <strong>und</strong> eben<br />

so das Motiv, bestimmt nie mehr, <strong>als</strong> den Eintrittspunkt<br />

der Aeußerung jeder Kraft in Zeit <strong>und</strong> Raum,<br />

nicht das innere Wesen der sich äußernden Kraft<br />

selbst, welches wir, unserer vorhergegangenen Ableitung<br />

gemäß, für <strong>Wille</strong> erkennen, dem wir daher sowohl<br />

die bewußtlosen, <strong>als</strong> die bewußten Veränderungen<br />

des Leibes zuschreiben. Der Reiz hält das Mittel,<br />

macht den Uebergang zwischen dem Motiv, welches<br />

die durch das Erkennen hindurchgegangene Kausalität<br />

ist, <strong>und</strong> der Ursache im engsten Sinn, in den einzelnen<br />

Fällen liegt er bald dem Motiv, bald der Ursache<br />

näher, ist indessen doch noch immer von Beiden zu<br />

unterscheiden: so geschieht z.B. das Steigen der Säfte<br />

in den Pflanzen auf Reiz <strong>und</strong> ist nicht aus bloßen Ursachen,<br />

nach den Gesetzen der Hydraulik, noch der<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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