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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64395 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1320<br />

Urtheile sind, deren Verhältniß zu erforschen wir die<br />

Urtheile zusammenstellen: hieraus entsteht die dritte<br />

Figur, in welcher demgemäß der Medius in beiden<br />

Prämissen <strong>als</strong> Subjekt auftritt. Er ist auch hier das<br />

tertium comparationis, der Maaßstab, der an beide<br />

zu untersuchende Begriffe gelegt wird, oder gleichsam<br />

ein chemisches Reagens, an welchem man beide prüft,<br />

um aus ihrem Verhältniß zu ihm, das zu erfahren,<br />

welches zwischen ihnen selbst Statt findet: demzufolge<br />

sagt dann die Konklusion aus, ob zwischen ihnen<br />

beiden ein Verhältniß von Subjekt <strong>und</strong> Prädikat vorhanden<br />

ist <strong>und</strong> wie weit sich dieses erstreckt. Demnach<br />

stellt in dieser Figur sich das Nachdenken über<br />

zwei Eigenschaften dar, welche man entweder für unvereinbar,<br />

oder aber für unzertrennlich zu halten geneigt<br />

ist <strong>und</strong>, um dieses zu entscheiden, sie in zwei<br />

Urtheilen zu Prädikaten eines <strong>und</strong> des selben Subjekts<br />

zu machen versucht. Hiedurch ergiebt sich nun, entweder<br />

daß beide Eigenschaften einem <strong>und</strong> dem selben<br />

Dinge zukommen, folglich ihre Vereinbarkeit, oder<br />

aber, daß ein Ding zwar die eine, jedoch nicht die andere<br />

hat, folglich ihre Trennbarkeit: Ersteres in allen<br />

Modis mit zwei affirmirenden, Letzteres in allen mit<br />

einer negirenden Prämisse: z.B.<br />

Einige Thiere können sprechen;<br />

Alle Thiere sind unvernünftig:<br />

Also können einige Unvernünftige sprechen.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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