02.11.2013 Aufrufe

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

64143 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1068<br />

ben hörte, eine Theorie derselben kombiniren. Und<br />

wirklich dürfen wir Kants Philosopheme über das<br />

Schöne beinahe nur in solchem Verhältniß betrachten.<br />

Dann werden wir finden, daß seine Theorie sehr sinnreich<br />

ist, ja, daß hin <strong>und</strong> wieder treffende <strong>und</strong> wahre<br />

allgemeine Bemerkungen gemacht sind; aber seine eigentliche<br />

Auflösung des Problems ist so sehr unstatthaft,<br />

bleibt so tief unter der Würde des Gegenstandes,<br />

daß es uns nicht einfallen kann, sie für objektive<br />

Wahrheit zu halten; daher ich selbst einer Widerlegung<br />

derselben mich überhoben achte <strong>und</strong> auch hier<br />

auf den positiven Theil meiner Schrift verweise.<br />

In Hinsicht auf die Form seines ganzen Buches ist<br />

zu bemerken, daß sie aus dem Einfall entsprungen ist,<br />

im Begriff der Zweckmäßigkeit den Schlüssel zum<br />

Problem des Schönen zu finden. Der Einfall wird deducirt,<br />

was überall nicht schwer ist, wie wir aus den<br />

Nachfolgern Kants gelernt haben. So entsteht nun die<br />

barocke Vereinigung der Erkenntniß des Schönen mit<br />

der des Zweckmäßigen der natürlichen Körper, in ein<br />

Erkenntnißvermögen, Urtheilskraft genannt, <strong>und</strong> die<br />

Abhandlung beider heterogenen Gegenstände in<br />

einem Buch. Mit diesen drei Erkenntnißkräften, Vernunft,<br />

Urtheilskraft <strong>und</strong> Verstand, werden nachher<br />

mancherlei symmetrisch-architektonische Belustigungen<br />

vorgenommen, die Liebhaberei zu welchen überhaupt<br />

in diesem Buch sich vielfältig zeigt, schon in<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!