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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64050 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 975<br />

abwechselnden Ursachen <strong>und</strong> Wirkungen, oder abwechselnden<br />

logischen Gründen <strong>und</strong> Folgen für eine<br />

Kette von lauter Ursachen oder Gründen zur letzten<br />

Wirkung ausgegeben, <strong>und</strong> die Vollständigkeit der Bedingungen,<br />

durch die ein Gr<strong>und</strong> erst zureichend wird,<br />

erscheint <strong>als</strong> eine Vollständigkeit jener angenommenen<br />

Reihe von lauter Gründen, die nur der letzten<br />

Folge wegen dawären. Da tritt dann das abstrakte<br />

Vernunftprincip sehr keck mit seiner Forderung des<br />

Unbedingten auf. Aber um die Ungültigkeit derselben<br />

zu erkennen, bedarf es noch keiner Kritik der Vernunft,<br />

mittelst Antinomien <strong>und</strong> deren Auflösung, sondern<br />

nur einer Kritik der Vernunft, in meinem Sinne<br />

verstanden, nämlich einer Untersuchung des Verhältnisses<br />

der abstrakten Erkenntniß zur unmittelbar intuitiven,<br />

mittelst Herabsteigen von der unbestimmten<br />

Allgemeinheit jener zur festen Bestimmtheit dieser.<br />

Aus solcher ergiebt sich dann hier, daß keineswegs<br />

das Wesen der Vernunft im Fordern eines Unbedingten<br />

bestehe: denn sobald sie mit völliger Besonnenheit<br />

verfährt, muß sie selbst finden, daß ein Unbedingtes<br />

geradezu ein Unding ist. <strong>Die</strong> Vernunft, <strong>als</strong> ein<br />

Erkenntnißvermögen, kann es immer nur mit Objekten<br />

zu thun haben; alles Objekt für das Subjekt aber<br />

ist nothwendig <strong>und</strong> unwiderruflich dem Satz vom<br />

Gr<strong>und</strong>e unterworfen <strong>und</strong> anheimgefallen, sowohl a<br />

parte ante <strong>als</strong> a parte post. <strong>Die</strong> Gültigkeit des Satzes<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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