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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64749 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1674<br />

Schwere, Starrheit <strong>und</strong> Trägheit auftritt. <strong>Die</strong> Hydraulik<br />

zeigt uns das Selbe da, wo die Starrheit wegfällt,<br />

<strong>und</strong> nun der flüssige Stoff seiner vorherrschenden Leidenschaft,<br />

der Schwere, ungezügelt hingegeben ist.<br />

<strong>Die</strong> Hydraulik kann, in diesem Sinne, <strong>als</strong> eine Charakterschilderung<br />

des Wassers aufgefaßt werden,<br />

indem sie uns die <strong>Wille</strong>nsäußerungen angiebt, zu welchen<br />

dasselbe durch die Schwere bewogen wird: diese<br />

sind, da bei allen nichtindividuellen Wesen kein partikularer<br />

Charakter neben dem generellen besteht, den<br />

äußern Einflüssen stets genau angemessen, lassen<br />

sich <strong>als</strong>o, durch Erfahrung dem Wasser abgemerkt,<br />

leicht auf feste Gr<strong>und</strong>züge, die man Gesetze nennt,<br />

zurückführen, welche genau angeben, wie das Wasser,<br />

vermöge seiner Schwere, bei unbedingter Verschiebbarkeit<br />

seiner Theile <strong>und</strong> Mangel der Elasticität,<br />

unter allen verschiedenen Umständen sich benehmen<br />

wird. Wie es durch die Schwere zur Ruhe gebracht<br />

wird, lehrt die Hydrostatik, wie zur Bewegung,<br />

die Hydrodynamik, die hiebei durch Hindernisse, welche<br />

die Adhäsion dem <strong>Wille</strong>n des Wassers entgegensetzt,<br />

zu berücksichtigen hat: Beide zusammen machen<br />

die Hydraulik aus. – Eben so lehrt uns die Chemie,<br />

wie sich der <strong>Wille</strong> benimmt, wann die inneren<br />

Qualitäten der Stoffe, durch den herbeigeführten Zustand<br />

der Flüssigkeit, freies Spiel erhalten, <strong>und</strong> nun<br />

jenes w<strong>und</strong>erbare Suchen <strong>und</strong> Fliehen, sich Trennen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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