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Die Welt als Wille und Vorstellung

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65322 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2247<br />

öffentlichen Rechtes. <strong>Die</strong>se scheint am vollkommensten<br />

dadurch erreichbar, daß man die Dreieinigkeit<br />

der schützenden Macht, <strong>als</strong>o die Legislative, die Judikative<br />

<strong>und</strong> die Exekutive von einander sondert <strong>und</strong><br />

trennt, so daß jede von Andern <strong>und</strong> unabhängig von<br />

den übrigen verwaltet wird. – Der große Werth, ja die<br />

Gr<strong>und</strong>idee des Königthums scheint mir darin zu liegen,<br />

daß, weil Menschen Menschen bleiben, Einer so<br />

hoch gestellt, ihm so viel Macht, Reichthum, Sicherheit<br />

<strong>und</strong> absolute Unverletzlichkeit gegeben werden<br />

muß, daß ihm für sich nichts zu wünschen, zu hoffen<br />

<strong>und</strong> zu fürchten bleibt; wodurch der ihm, wie Jedem,<br />

einwohnende Egoismus, gleichsam durch Neutralisation,<br />

vernichtet wird, <strong>und</strong> er nun, gleich <strong>als</strong> wäre er<br />

kein Mensch, befähigt ist, Gerechtigkeit zu üben <strong>und</strong><br />

nicht mehr sein, sondern allein das öffentliche Wohl<br />

im Auge zu haben. <strong>Die</strong>s ist der Ursprung des gleichsam<br />

übermenschlichen Wesens, welches überall die<br />

Königswürde begleitet <strong>und</strong> sie so himmelweit von der<br />

bloßen Präsidentur unterscheidet. Daher muß sie auch<br />

erblich, nicht wählbar seyn: theils damit Keiner im<br />

König seines Gleichen sehn könne; theils damit dieser<br />

für seine Nachkommen nur dadurch sorgen kann, daß<br />

er für das Wohl des Staates sorgt, <strong>als</strong> welches mit<br />

dem seiner Familie ganz Eines ist.<br />

Wenn man dem Staat, außer dem hier dargelegten<br />

Zweck des Schutzes, noch andere andichtet; so kann<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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