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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63859 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 784<br />

einer theistischen, oder einer atheistischen Religion<br />

ausgeht. – Vorzüglich aber kann ich, <strong>als</strong> ein specielles,<br />

höchst ausführliches Beispiel <strong>und</strong> eine faktische<br />

Erläuterung der von mir aufgestellten Begriffe, die<br />

Autobiographie der Frau von Guion empfehlen, welche<br />

schöne <strong>und</strong> große Seele, deren Andenken mich<br />

stets mit Ehrfurcht erfüllt, kennen zu lernen <strong>und</strong> dem<br />

Vortrefflichen ihrer Gesinnung, mit Nachsicht gegen<br />

den Aberglauben ihrer Vernunft, Gerechtigkeit widerfahren<br />

zu lassen, jedem Menschen besserer Art eben<br />

so erfreulich seyn muß, <strong>als</strong> jenes Buch bei den Gemeindenkenden,<br />

d.h. der Mehrzahl, stets in schlechtem<br />

Kredit stehn wird, weil durchaus <strong>und</strong> überall<br />

Jeder nur Das schätzen kann, was ihm einigermaaßen<br />

analog ist <strong>und</strong> wozu er wenigstens eine schwache Anlage<br />

hat. <strong>Die</strong>s gilt wie vom Intellektuellen, so auch<br />

vom Ethischen. Gewissermaaßen könnte man <strong>als</strong> ein<br />

hiehergehöriges Beispiel sogar die bekannte französische<br />

Biographie Spinoza's betrachten, wenn man<br />

nämlich <strong>als</strong> Schlüssel zu derselben jenen herrlichen<br />

Eingang zu seiner ungenügenden Abhandlung »De<br />

emendatione intellectus« gebraucht, welche Stelle ich<br />

zugleich <strong>als</strong> das wirksamste mir bekannt gewordene<br />

Besänftigungsmittel des Sturms der Leidenschaften<br />

anempfehlen kann. Endlich hat selbst der große Goethe,<br />

so sehr er Grieche ist, es nicht seiner unwürdig<br />

gehalten, uns diese schönste Seite der Menschheit im<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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