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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64027 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 952<br />

nur am Ende des ersten Hauptstücks, wie die Einheit,<br />

Vielheit, Allheit der Richtungen der Linien den nach<br />

der Quantität der Urtheile so benannten Kategorien<br />

entsprechen soll.<br />

Der Gr<strong>und</strong>satz der Beharrlichkeit der Substanz ist<br />

aus der Kategorie der Subsistenz <strong>und</strong> Inhärenz abgeleitet.<br />

<strong>Die</strong>se kennen wir aber nur aus der Form der kategorischen<br />

Urtheile, d. i. aus der Verbindung zweier<br />

Begriffe <strong>als</strong> Subjekt <strong>und</strong> Prädikat. Wie gewaltsam ist<br />

daher von dieser einfachen, rein logischen Form jener<br />

große metaphysische Gr<strong>und</strong>satz abhängig gemacht!<br />

Allein es ist auch nur pro forma <strong>und</strong> der Symmetrie<br />

wegen geschehn. Der Beweis, der hier für diesen<br />

Gr<strong>und</strong>satz gegeben wird, setzt dessen vermeintlichen<br />

Ursprung aus dem Verstande <strong>und</strong> aus der Kategorie<br />

ganz bei Seite, <strong>und</strong> ist aus der reinen Anschauung der<br />

Zeit geführt. Aber auch dieser Beweis ist ganz unrichtig.<br />

Es ist f<strong>als</strong>ch, daß es in der bloßen Zeit eine Simultaneität<br />

<strong>und</strong> eine Dauer gebe: diese <strong>Vorstellung</strong>en<br />

gehn allererst hervor aus der Vereinigung des Raumes<br />

mit der Zeit, wie ich bereits gezeigt habe in der Abhandlung<br />

über den Satz vom Gr<strong>und</strong>e, § 18, <strong>und</strong> noch<br />

weiter ausgeführt § 4 gegenwärtiger Schrift; beide<br />

Auseinandersetzungen muß ich zum Verständniß des<br />

Folgenden voraussetzen. Es ist f<strong>als</strong>ch, daß bei allem<br />

Wechsel die Zeit selbst bleibe: vielmehr ist gerade sie<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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