02.11.2013 Aufrufe

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

63419 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 344<br />

jektität des einen <strong>und</strong> untheilbaren <strong>Wille</strong>ns ist, die<br />

Idee, welche sich zu allen andern Ideen verhält, wie<br />

die Harmonie zu den einzelnen Stimmen, daher jene<br />

Einheit des <strong>Wille</strong>ns sich auch in der Uebereinstimmung<br />

aller Erscheinungen desselben zu einander zeigen<br />

muß. Allein wir können diese Einsicht zu viel<br />

größerer Deutlichkeit erheben, wenn wir auf die Erscheinungen<br />

jener äußern Zweckmäßigkeit <strong>und</strong><br />

Uebereinstimmung der verschiedenen Theile der<br />

Natur zu einander etwas näher eingehn, welche Erörterung<br />

zugleich auch auf die vorhergehende Licht zurückwerfen<br />

wird. Wir werden aber dahin am besten<br />

durch Betrachtung folgender Analogie gelangen.<br />

Der Charakter jedes einzelnen Menschen kann, sofern<br />

er durchaus individuell <strong>und</strong> nicht ganz in dem der<br />

Species begriffen ist, <strong>als</strong> eine besondere Idee, entsprechend<br />

einem eigenthümlichen Objektivationsakt des<br />

<strong>Wille</strong>ns, angesehn werden. <strong>Die</strong>ser Akt selbst wäre<br />

dann sein intelligibler Charakter, sein empirischer<br />

aber die Erscheinung desselben. Der empirische Charakter<br />

ist ganz <strong>und</strong> gar durch den intelligibeln, welcher<br />

gr<strong>und</strong>loser, d.h. <strong>als</strong> Ding an sich dem Satz vom<br />

Gr<strong>und</strong> (der Form der Erscheinung) nicht unterworfener<br />

<strong>Wille</strong> ist, bestimmt. Der empirische Charakter<br />

muß in einem Lebenslauf das Abbild des intelligibeln<br />

liefern, <strong>und</strong> kann nicht anders ausfallen, <strong>als</strong> das<br />

Wesen dieses es erfordert. Allein diese Bestimmung<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!