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Die Welt als Wille und Vorstellung

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65081 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2006<br />

aus man sie alle übersieht <strong>und</strong> in ihrer bloß relativen<br />

Wahrheit, über diese hinaus aber in ihrer F<strong>als</strong>chheit<br />

erkennt, kann der der absoluten Wahrheit, so weit<br />

eine solche überhaupt erreichbar ist, seyn. Dem entsprechend<br />

sehn wir, wie soeben nachgewiesen wurde,<br />

selbst in der eigentlich sehr rohen <strong>und</strong> daher sehr<br />

alten Gr<strong>und</strong>ansicht des Materialismus die Unzerstörbarkeit<br />

unsers wahren Wesens an sich noch wie durch<br />

einen bloßen Schatten derselben repräsentirt, nämlich<br />

durch die Unvergänglichkeit der Materie; wie, in dem<br />

schon höher stehenden Naturalismus einer absoluten<br />

Physik, durch die Ubiquität <strong>und</strong> Aeternität der Naturkräfte,<br />

welchen die Lebenskraft doch wenigstens beizuzählen<br />

ist. Also selbst diese rohen Gr<strong>und</strong>ansichten<br />

enthalten die Aussage, daß das lebende Wesen durch<br />

den Tod keine absolute Vernichtung erleidet, sondern<br />

in <strong>und</strong> mit dem Ganzen der Natur fortbesteht. –<br />

<strong>Die</strong> Betrachtungen, welche uns bis hieher geführt<br />

haben <strong>und</strong> an welche die ferneren Erörterungen sich<br />

knüpften, waren ausgegangen von der auffallenden<br />

Todesfurcht, welche alle lebenden Wesen erfüllt. Jetzt<br />

aber wollen wir den Standpunkt wechseln <strong>und</strong> ein<br />

Mal betrachten, wie, im Gegensatz der Einzelwesen,<br />

das Ganze der Natur sich hinsichtlich des Todes verhält;<br />

wobei wir jedoch immer noch auf dem empirischen<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden stehn bleiben.<br />

Wir freilich kennen kein höheres Würfelspiel, <strong>als</strong><br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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