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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64009 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 934<br />

tung, daß es unmöglich sei, die Ueberzeugung a priori<br />

zum Gr<strong>und</strong>e, daß es keine wahre Wechselwirkung<br />

<strong>und</strong> keine Verstandesform für eine solche giebt.<br />

Auch Aristoteles leugnet die Wechselwirkung im<br />

eigentlichen Sinn: denn er bemerkt, daß zwar zwei<br />

Dinge wechselseitig Ursache von einander seyn können,<br />

aber nur so, daß man es von jedem in einem andern<br />

Sinne versteht, z.B. das eine auf das andere <strong>als</strong><br />

Motiv, dieses auf jenes aber <strong>als</strong> Ursache seiner Bewegung<br />

wirkt. Nämlich wir finden an zwei Stellen die<br />

selben Worte: Physic., Lib. II, c. 3, <strong>und</strong> Metaph., Lib.<br />

V, c. 2. Esti de tina kai allêlôn aitia; hoion to ponein<br />

aition tês euexias, kai hautê tou ponein; all' ou ton<br />

auton tropon, alla to men hôs telos, to de hôs archê<br />

kinêseôs. (Sunt praeterea quae sibi sunt mutuo causae,<br />

ut exercitium bonae habitudinis, et haec exercitii:<br />

at non eodem modo, sed haec ut finis, illud ut<br />

principium motus.) Nähme er noch außerdem eine eigentliche<br />

Wechselwirkung an, so würde er sie hier<br />

aufführen, da er an beiden Stellen beschäftigt ist,<br />

sämmtliche mögliche Arten von Ursachen aufzuzählen.<br />

In den Analyt. post., Lib. II, c. 11, spricht er von<br />

einem Kreislauf der Ursachen <strong>und</strong> Wirkungen, aber<br />

nicht von einer Wechselwirkung.<br />

4) <strong>Die</strong> Kategorien der Modalität haben vor allen<br />

übrigen den Vorzug, daß Das, was durch jede derselben<br />

ausgedrückt wird, der Urtheilsform, von der es<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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