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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64700 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1625<br />

dadurch unzureichend. Sie läßt zwischen unserm philosophischen<br />

<strong>und</strong> unserm physiologischen Wissen<br />

eine unübersehbare Kluft, bei der wir nimmermehr<br />

Befriedigung finden können.<br />

Obwohl schon Das, was ich in den beiden vorhergegangenen<br />

Kapiteln über das Leben <strong>und</strong> die Thätigkeit<br />

des Gehirns gesagt habe, dieser Betrachtungsweise<br />

angehört, imgleichen, in der Abhandlung über den<br />

<strong>Wille</strong>n in der Natur, alle unter der Rubrik »Pflanzenphysiologie«<br />

gegebenen Erläuterungen <strong>und</strong> auch ein<br />

Theil der unter der Rubrik »Vergleichende Anatomie«<br />

befindlichen ihr gewidmet sind, wird die hier folgende<br />

Darlegung ihrer Resultate im Allgemeinen keineswegs<br />

überflüssig seyn.<br />

Des grellen Kontrastes zwischen den beiden im<br />

Obigen einander entgegengestellten Betrachtungsweisen<br />

des Intellekts wird man am lebhaftesten inne werden,<br />

wenn man, die Sache auf die Spitze stellend, sich<br />

vergegenwärtigt, daß was die eine <strong>als</strong> besonnenes<br />

Denken <strong>und</strong> lebendiges Anschauen unmittelbar aufnimmt<br />

<strong>und</strong> zu ihrem Stoffe macht, für die andere<br />

nichts weiter ist, <strong>als</strong> die physiologische Funktion<br />

eines Eingeweides, des Gehirns; ja, daß man berechtigt<br />

ist, zu behaupten, die ganze objektive <strong>Welt</strong>, so<br />

gränzenlos im Raum, so unendlich in der Zeit, so unergründlich<br />

in der Vollkommenheit, sei eigentlich nur<br />

eine gewisse Bewegung oder Affektion der Breimasse<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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