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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64408 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1333<br />

durch vielfache Wiederholung <strong>und</strong> Bestätigung erhalten<br />

solche zwar auch Allgemeinheit, jedoch nur eine<br />

komparative <strong>und</strong> prekäre, weil sie immer noch der<br />

Anfechtung offen steht. – Hat aber ein Satz absolute<br />

Allgemeingültigkeit; so ist die Anschauung, auf die er<br />

sich beruft, keine empirische, sondern a priori. Vollkommen<br />

sichere Wissenschaften sind demnach allein<br />

Logik <strong>und</strong> Mathematik: sie lehren uns aber auch eigentlich<br />

nur, was wir schon vorher wußten. Denn sie<br />

sind bloße Verdeutlichungen des uns a priori Bewußten,<br />

nämlich der Formen unsers eigenen Erkennens,<br />

die eine der des denkenden, die andere der des anschauenden.<br />

Wir spinnen sie daher ganz aus uns<br />

selbst heraus. Alles andere Wissen ist empirisch.<br />

Ein Beweis beweist zu viel, wenn er sich auf Dinge<br />

oder Fälle erstreckt, von denen das zu Beweisende offenbar<br />

nicht gilt, daher er durch diese apagogisch widerlegt<br />

wird. – <strong>Die</strong> Deductio ad absurdum besteht eigentlich<br />

darin, daß man, die aufgestellte f<strong>als</strong>che Behauptung<br />

zum Obersatze nehmend <strong>und</strong> eine richtige<br />

Minor hinzufügend, eine Konklusio erhält, welche erfahrungsmäßigen<br />

Thatsachen oder unbezweifelbaren<br />

Wahrheiten widerspricht. Auf einem Umwege aber<br />

muß eine solche für jede f<strong>als</strong>che Lehre möglich seyn;<br />

sofern der Verfechter dieser doch wohl irgend eine<br />

Wahrheit erkennt <strong>und</strong> zugiebt: denn <strong>als</strong>dann müssen<br />

die Folgerungen aus dieser <strong>und</strong> andererseits die aus<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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