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Die Welt als Wille und Vorstellung

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65166 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2091<br />

Kapitel 43.<br />

Erblichkeit der Eigenschaften<br />

Daß, bei der Zeugung, die von den Eltern zusammengebrachten<br />

Keime nicht nur die Eigenthümlichkeiten<br />

der Gattung, sondern auch die der Individuen fortpflanzen,<br />

lehrt, hinsichtlich der leiblichen (objektiven,<br />

äußern) Eigenschaften, die alltäglichste Erfahrung,<br />

auch ist es von jeher anerkannt worden:<br />

Naturae sequitur semina quisque suae.<br />

Catull.<br />

Ob dies nun ebenfalls von den geistigen (subjektiven,<br />

innern) Eigenschaften gelte, so daß auch diese sich<br />

von den Eltern auf die Kinder vererbten, ist eine<br />

schon öfter aufgeworfene <strong>und</strong> fast allgemein bejahte<br />

Frage. Schwieriger aber ist das Problem, ob sich hiebei<br />

sondern lasse, was dem Vater <strong>und</strong> was der Mutter<br />

angehört, welches <strong>als</strong>o das geistige Erbtheil sei, das<br />

wir von jedem der Eltern überkommen. Beleuchten<br />

wir nun dieses Problem mit unserer Gr<strong>und</strong>erkenntniß,<br />

daß der <strong>Wille</strong> das Wesen an sich, der Kern, das Radikale<br />

im Menschen; der Intellekt hingegen das Sek<strong>und</strong>äre,<br />

das Adventitium, das Accidenz jener Substanz<br />

sei; so werden wir, vor Befragung der Erfahrung, es<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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